Das Theater bietet Ausdrucksmöglichkeiten und eine universelle Sprache, die über alle gesprochenen Sprachen hinaus geht. Damit bietet das Theaterspielen einen besonderen, ganzheitlichen Ansatz für den Spracherwerb gerade in einem von sprachlicher Vielfalt geprägten sozialen Umfeld. Daher war die Erika-Mann-Grundschule schon 1999 die erste theaterbetonte Grundschule Berlins.
Theater als Schwerpunkt bedeutet, dass alle Klassen pro Woche zwei Stunden Theaterunterricht (oder Tanztheater-Unterricht) haben. Unter der Anleitung von Theaterpädagog_innen entwickeln die Kinder selbst Inszenierungen, häufig aus eigenen Erfahrungen, Gedanken oder Träumen. Sie konzipieren szenische Elemente, Interaktionen und körperlichen Ausdruck, sie formulieren und notieren, korrigieren oder ersetzen eigene Sätze und Textpassagen. So formt sich Sprachkompetenz häufig nachhaltiger als in ausschließlich „klassischem“ Deutschunterricht.
Außerdem fördert das Theaterspiel Indiviualität und Selbstbewusstsein der Kinder. Durch die Arbeit an Szenen, Rollen und Texten entwickeln sie gleichzeitig ihre Persönlichkeit und ihre Selbstkompetenz.
Die während des Schuljahrs entwickelten Stücke führen die Kinder im Frühsommer in der Schule oder in der Schaubude auf, dem langjährigen Kooperationstheater der Erika-Mann-Grundschule. Diese jährlichen Festivals sind Abschluss und Höhepunkt des Schuljahrs, für alle Beteiligten ein großes Erlebnis – und für alle Schüler_innen ein toller Anlass zu zeigen, was in ihnen steckt!
Seit vielen Jahren erweitert die Erika-Mann-Grundschule ihr Profil um weitere Künste. Eine Vielfalt kultureller Kompetenzen ergänzt den Schwerpunkt Theater und erweitert so die Zugänglichkeit für alle Kinder. Insbesondere sind Tanz und Tanztheater, Musik und die bildende Kunst weitere Schwerpunkte der kulturellen Kompetenzbildung an der Erika-Mann-Grundschule.
Mit den unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten nimmt die Erika-Mann-Grundschule seit dem Schuljahr 2010/11 an dem Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil.