Die Erika-Mann-Grundschule versteht sich als Lern-, Lebens- und Beziehungsort für alle Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen, unabhängig von ihren Familien und ihrem sozialen Umfeld. In allen Klassen sind Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarfen, insgesamt etwa 11 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Schule (Stand: Schuljahr 2017/18). Für über 70 Prozent der Kinder ist Deutsch nicht die erste oder einzige Familiensprache.
Es ist erklärtes und praktiziertes Ziel aller Pädagog_innen an der Schule, jedes Kind bestmöglich zu fördern und es individuell im Lernen zu unterstützen. Bereits 2009 ist die Schule dafür mit dem Jacob-Muth-Preis ausgezeichnet worden.
Einige der unterrichtlichen Grundprinzipien sind Basis aller Inklusion. So gilt das Prinzip der Binnendifferenzierung von der ersten Klasse an. Jedes Kind soll lernen, konsequent zu arbeiten – aber im eigenen Tempo. Das jahrgangsgemischte Lernen der Jahrgänge 1 bis 3 verstärkt diesen Ansatz. Die Klassenarbeiten werden mit unterschiedlichen Niveaustufen gestellt. Dazu gehört, dass die Kinder nach und nach lernen, eine gute Selbsteinschätzung zu entwickeln, um die eigene Arbeit besser steuern zu können.
Theater, Tanz und die vielfältigen kreativen Aktivitäten fördern die Gemeinsamkeit in der Klasse, wobei jedes Kind ein möglichst passende Aufgabe oder Rolle übernimmt oder für sich entwickelt.
Bei der individuellen Förderung der Kinder mit spezifischen Förderbedarfen werden die Lehrerinnen und Lehrer von der koordinierenden Sonderpädagogin der Schule unterstützt. Schulhelfer_innen sind in den Klassen dabei und fördern bedarfsspezifisch einzelne Kinder. Multiprofessionelle Teams, die Schulstation, das eng mit dem Unterricht verbundene Nachmittagprogramm, Ferienangebote des Kinderschutzbundes und externe Kooperationspartner tragen in vielfältiger Weise zur Untersützung des inklusiven Handelns bei.
Zum Schuljahr 2018/19 wird in Abstimmung mit Jugendamt und Schulaufsicht unter dem Titel „Hand in Hand“ ein Lernbüro für Schüler_innen eingerichtet, denen in größeren Gruppen die Konzentration schwerfällt. Orientiert an dem Konzept von Ulrike Becker unterstützen zwei zusätzliche Fachkräfte einzelne Schülerinnen und Schüler.
Seit 2016 nimmt die Erika-Mann-Grundschule an dem von der Stiftung fairchance entwickelten Sprachförderkonzept MITSprache teil. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit dem SprachFörderZentrum Berlin-Mitte an die Berliner Situation angepasst und wird in Abstimmung mit mehreren Kooperations-Kitas durchgeführt.
Für zusätzliche Förderung in der Mathematik wird das Programm MatheFitness genutzt. Außerdem werden jedes Schuljahr die Sinus-Wochen mit speziell aufgebauten Lern-Arrangements für alle Klassen der Schule durchgeführt.
Trotz mehrfacher Bemühungen ist es bislang nicht gelungen, den denkmalgeschützten Altbau der Erika-Mann-Grundschule barrierefrei umzubauen. So setzen Treppenstufen und andere äußere Rahmenbedingungen dem Bemühen der Schulfamilie um eine möglichst weitgehende Inklusion noch Grenzen, die es in Zukunft zu erweitern gilt.